Säure-Basen-Verhältnis

Störungen im Säure - Basenhaushalt = Übersäuerung!

Der PH-Wert dient als Maßeinheit für die Konzentration von Säuren und Basen. Die PH -Skala reicht von PH 1 bis PH 14. 
Der Bereich zwischen PH 1 - PH 6,9 wird als sauer bezeichnet, der Bereich zwischen PH 7,1 – PH 14 als basisch. PH 7,0 ist neutral, d.h. hier ist das Verhältnis zwischen Säuren und Basen in der Lösung ausgeglichen.

Damit der Stoffwechsel von Mensch und Tier funktioniert, muss das Verhältnis von Säuren und Basen im Körper stimmen. Der Säure- Basenhaushalt als Regulationssystem hält durch Stoffwechselprozesse Säuren und Basen im Organismus konstant. Diese Stoffwechselvorgänge sind wiederum an ein bestimmtes Gleichgewicht von Säuren und Basen angepasst, um einen optimalen Ablauf zu gewährleisten. Ändert sich die Säurekonzentration, werden praktisch alle biochemischen Vorgänge im Organismus in ihrer Aktivität gehemmt oder aktiviert. Eine derartig massive Beeinflussung ist für einen stabilen Stoffwechsel nicht tolerierbar und muss unter allen Umständen vermieden werden.

Wie entsteht Übersäuerung im Körper? 

Übersäuerungs- Zustände und daraus resultierende Erkrankungen sind häufig. Man behauptet über 2/3 aller Hunde und Katzen sind davon betroffen! Die konventionelle Nahrung ist säureüberschüssig und „basische Kost“ kann, wenn sie nicht richtig im Magendarmtrakt aufgeschlossen wird (durch Rohfütterung = Gärung) „umkippen“, d.h. säureüberschüssig werden.
Zu den säurebildenden Nahrungsmittel gehören insbesondere tierische, eiweißreiche Nahrungsmittel wie Fleisch, Fisch, Geflügel aber auch Milchprodukte, bei deren Verdauung sich Schwefel- und Phosphorsäure bilden (säurebildende Salze z.B. Chlorid, CO2, Sulfate, Phosphate, Harnsäure und andere Produkte aus dem Eiweißstoffwechsel). 
Bei einer stark säurebildenden Ernährung, wie dies bei der speziellen Rohfütterung „Barfen“ der Fall ist, aber auch bei vielen handelsüblichen Trocken- und Nassfutter, verliert der Organismus die Fähigkeit, Säurebildner zu neutralisieren. Es kommt zu Einlagerungen von Schlackenstoffen, die den Austausch von wichtigen Nähr- und Wirkstoffen im Gewebe beeinträchtigen, eine Reihe von Stoffwechselabläufen entgleisen und das Tier wird ernsthaft krank.

Ob ein Nahrungsmittel die Eigenschaft hat, basisch oder sauer zu wirken (der Geschmack gibt keinen Anhaltspunkt, so z.B. wirkt Zitronensäure basisch), hängt von der Fähigkeit ab, Wasserstoffatome zu binden oder abzugeben und somit auch vom Gehalt an basischen Salzen. Für eine gesunde Ernährung ist deshalb eine ausreichende Versorgung mit Mineralstoffen sehr wichtig. 
Basische Salze sind Kalzium, Magnesium, Natrium, Kalium, Zink und Eisen. 
Diese Salze können die Säure binden und neutralisieren.

Spricht man vom Säure-Basen-Haushalt, ist es nicht sinnvoll, einseitig nur die Zufuhr von Säuren zu betrachten – ohne dabei auch die zugeführte Menge von Basen zu berücksichtigen. Entscheidend für das Gleichgewicht im Organismus ist nicht allein die verzehrte Menge von Säuren oder Basen, sondern deren Gesamtbilanz. Denn eine hohe Zufuhr von Säure kann ohne weiteres durch eine hohe Zufuhr von Basen kompensiert werden.

Die zugeführte Nahrung sollte im leicht sauren, nahezu neutralen Bereich liegen, um den Säure- Basenhaushalt im optimalen Gleichgewicht zu halten.

Umweltgifte - Stress - Krankheit

Umweltgifte, Stress, Krankheit und die Einnahme von bestimmten Medikamenten beeinflussen den Säure-Basen-Haushalt negativ. 
Durch Fieber, Entzündungen und negativen Stress entstehen zusätzliche Säuren im Organismus. Giftstoffbelastungen durch äußere Gifte und innere Störungen wie z.B. Entzündungs-, Eiterherde usw. bewirken eine Übersäuerung des Lymphraumes. Über den Blutkreislauf steht das Blut in Verbindung mit sämtlichen Organsystemen (z.B. Lunge, Herz, Verdauungstrakt, Niere). Mit der Zunahme von Säuren im Bindegewebe und in den Organzellen sinken die Einsatzfähigkeit der körpereigenen Enzymketten und damit die Entgiftungsfähigkeit. Dies treibt den Säurepegel im Organismus noch weiter hoch, beschleunigt den krankhaften Prozess und verursacht Schmerzen.
Der Organismus hat komplexe Systeme zur Regulation des Säure- Basen- Haushaltes, um überschüssige Säuren loszuwerden:
Über Kot, Urin, Atmung und Schweiß.
Kohlensäure, das Stoffwechselprodukt des Kohlehydratstoffwechsels muss abgeatmet werden. 
Überschüssige Säuren werden z.B. im Blut über Hydrogencarbonat abgepuffert. 
Das Kohlendioxid wird über die Lungen ausgeatmet oder mit Harnstoff über die Nieren ausgeschieden. 
Produkte aus dem Eiweißstoffwechsel können nur über Kot, Nieren und Haut (z.B. an den Pfotenballen) ausgeschieden werden.
Die Niere ist eines der wichtigen Systeme und deshalb kann man aus dem Urin Rückschlüsse auf Säure- Basen- Verschiebungen im Körperinneren ziehen. Dies ist insbesondere deshalb der Fall, weil der Urin normalerweise nicht den ganzen Tag den gleichen PH-Wert aufweist, sondern eine charakteristische Rhythmik durchläuft.

Störungen im Gleichgewicht

Welche Folgen haben Störungen der Säure-Basen-Gleichgewichtes? 
Bei Übersäuerungs-Zuständen kommt es zu einer Verminderung der Basen Reserve im Organismus und in der Folge zur Regulationsstarre. Die normalen PH- Schwankungen im Urin sind bei einer Regulationsstarre nicht mehr nachweisbar (PH Wert gleichbleibend 5).

Nicht unbedenklich ist die Rohfütterung Barf. Fleisch in hohen Mengen führt zu einer Übersäuerung des Körpers. 

Störungen im Säure-Basen-Gleichgewicht insbesondere Übersäuerung haben Auswirkungen auf sämtliche Organe und Körperfunktionen

Folgende Symptome und Erkrankungen können entstehen:
• Nervliche Schwächen und Verhaltensauffälligkeiten
• Juckreiz, Haarausfall, Neurodermitis
• Magen-Darm Erkrankungen, Leber-, Milzerkrankungen, Störungen endokriner Drüsen 
(z.B. Bauchspeicheldrüse, Schilddrüse)
• Blasen- und Nierenerkrankungen, insbesondere auch Steinbildung (v.a. bei Katzen sehr häufig
anzutreffen)
• Bänder-, Sehnenverletzungen, Muskel- und Gelenkschmerzen bis hin zu Gelenkdeformationen 
• Asthma, Herz-Kreislauferkrankungen, Blutbildungsstörungen, hoher Blutdruck Diabetes 
• Übergewicht, Fettleibigkeit
• Krebs
• Verschlechterung bestehender Krankheiten
• Vermehrter Befall mit Flöhen, Zecken etc.

Diese Auflistung ist nicht vollständig, aus den bisherigen Erklärungen versteht sich, dass der gesamte Organismus von einem ausgeglichenen Säure-Basenhaushalt abhängt und bei Ungleichgewicht die unterschiedlichsten Krankheiten entstehen können.

Therapiemöglichkeiten

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei Störungen im Säure- Basenhaushalt?
Die richtige Ernährung ist der wichtigste Therapiebestandteil. 

Naturheilkundliche Therapiemöglichkeiten:
Säure- und Toxin- Ausleitung
Diese erfolgt vor allem über die Nieren (viel trinken!) aber auch durch Atmung, Haut und Darm. In hartnäckigen Fällen empfiehlt sich eine ganzheitlich-naturheilkundlich geführte Kurzform: z.B. Darmreinigungskuren sowie auch andere körperliche Reinigungs- und Ausleitungsverfahren dazu anzuwenden.

Darmsanierung: Neben der bereits erwähnten Änderung der Ernährung ist bei Darmbakterien Störungen (Dysbiosen [nur Störung der Darmflorea] und Pilz- Überwucherung) eine mikrobio-logische Therapie mit individueller Ernährungsumstellung und Aufbau einer gesunden Darmflora indiziert, da sonst immer wieder im Darm säurebildende Gär- und Fäulnisvorgänge ablaufen.

Gravierende Mangelzustände einzelner Mineralien oder Spurenelemente müssen ausgeglichen werden. Am häufigsten findet sich ein Mangel an: Magnesium, Kalium, Calcium, Zink, Kupfer und Selen. Hierzu ist eine Labordiagnostik erforderlich.

Sollten Sie den Verdacht haben, dass Ihr Hund übersäuert ist, oder Sie vorbeugen möchten, dann warten Sie nicht zu lange ab. Störungen im Säure-Basenhaushalt sollten schnellst möglichst ins Gleichgewicht gebracht werden, je früher desto besser!

Handelsübliche Produkte mit basischen Salzen sind erfahrungsgemäß bei Tieren nur sehr selten wirksam. Die komplexen Regulationsmechanismen verhindern nur zu oft die Aufnahme dieser Substanzen im Darm. Ein Grund mehr, den Darm in Form von Entgiftung und Sanierung bei der Therapie mit einzubeziehen.
Eine Kur zur Wiederherstellung des Gleichgewichtes der Säure-Basenhaushalte zusammen mit der angepassten Ernährung muss mehrere Wochen evtl. auch Monate erfolgen.

Eine Therapie ist solange sinnvoll, bis der Morgenharn basische Werte zeigt bzw. ohne Therapie normale PH Schwankungen im Tagesverlauf erreicht werden. Auch macht es Sinn, diese Kuren in regelmäßigen Abständen zu wiederholen.

Link: Das gesunde Tier - Darm-Magen-Kur

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte prüfen Sie die Details und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.